Krankengymnastik auch auf neurophysiologischer Grundlage Brügger

... diese Therapie ist nach dem Neurologen Dr. med. Alois Brügger benannt, der sie in seinem Forschungs- und Schulungszentrum in Zürich aufgestellt hat. Er geht in seinen Beschreibungen davon aus, dass zahlreiche bekannte Erkrankungen des Bewegungsapparates (Rheumatische Beschwerden) auf Fehlbelastungen von Wirbelsäule und Gelenken durch eine krumme/schlechte Körperhaltung im Alltag zurückzuführen sind.

Dazu zählen z.B.: Kreuz-, Nacken-, Schulter- und Armschmerzen, Ausstrahlende Schmerzen in die Beine (Ischialgie) und Abnutzungserscheinungen an den Gelenken (Arthrosen). Diese Fehlbelastungen führen zu einer Überbeanspruchung, vor allem der Muskeln und Sehnen. Im Gegensatz dazu werden bei der aufrechten Körperhaltung die Aufbauelemente (Knochen, Gelenke, Band- und Kapselapparat, Muskelsystem) optimal, d.h. mit dem kleinsten Aufwand, beansprucht. Bei der krummen Körperhaltung kommt es dagegen zur kompensatorischen vermehrten Kontraktion jener Muskeln, die in die aufrechte Körperhaltung drängen.

Das Abweichen von der aufrechten Körperhaltung verstärkt die reflektorischen Verspannungen und lässt die Muskeln, die an diesen Bewegungen und Körperhaltungen beteiligt sind, schmerzen. Diese zentralnervös gesteuerten Mechanismen ist die Grundlagen des Weichteilrheumas. In einer erfolgreichen Therapie muss daher eine aufrechte Körperhaltung während der Arbeit und im Alltag erlernt werden. Gleichzeitig erfolgt eine Korrektur der Statik des gesamten Körpers, eine Lösung der infolge länger anhaltender konzentrischer Muskelkontraktion entstandenen Muskelkontrakturen (Verkürzungen) und lokale Behandlung (oft unter Zuhilfenahme von Wärme) von entstandenen sekundären Ödemen im arthromuskulären System, die die aufrechte Körperhaltung behindern.

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